Vorhang auf für die abwechslungsreiche Naturlandschaft des Weinviertels! Vielerorts schmeicheln sanft wogende grüne Weingärten, archaisch anmutende Hohlwege und romantische Kellergassen dem Blick des Betrachters. Das Weinviertel zeigt sich als geologisches Bindeglied in Zentraleuropa, liegt es doch am Übergang zwischen Alpen und Karpaten. Über Millionen Jahre hinweg lagerten sich hier über harten Gesteinen eine große Vielfalt von lockeren Gesteinen ab, die den geologischen Untergrund bilden. Durch Verwitterung dieses Untergrunds entsteht die Bodenschicht, wobei für deren Zusammensetzung auch Klima, Wasser und Bodenlebewesen von Bedeutung sind. Gerne wird das Weinviertel als „Lössland“ bezeichnet, da der Löss wie ein weicher Mantel über weite Flächen alle älteren Gesteinsschichten verhüllt. Grüner Veltliner liebt Löss, dieser verleiht den Weinen rasche Zugänglichkeit, kräftige Würze, üppige Frucht, Schmelz und Extrakt.
Geologisch lässt sich das Weinviertel ganz grob zweiteilen: Der größte Teil des westlichen Weinviertels besteht aus lockeren Sedimentgesteinen wie Ton, Schluff, Sand, Kies und Kalk. Die ältesten stammen von Ablagerungen fossilreicher Sedimente des Molassemeeres im Randbereich zur Böhmischen Masse. In ehemals küstennahen, kaum verfestigten Sanden wurden u.a. in Retz ausgedehnte Kelleranlagen angelegt. Der Osten des Weinviertels wird geologisch dem Wiener Becken zugeordnet, das sich 200 km lang vom Süden Niederösterreichs bis nach Tschechien und in die Slowakei erstreckt. Neben Löss, Lehm oder Kalkstein finden sich hier Kies, Sand und Ton in einem eigenständigen Ablagerungsraum, der durch Zerrungen und Dehnungen des Untergrundes am Übergang der Alpen zu den Karpaten entstanden ist.
Steckbrief Weinviertel
Eine Gesamtübersicht der Regionen und klassifizierten Lagen zum Download als PDF.